Herausforderung Patchworkfamilie

Herausforderung_Patchworkfamilie_Anja_Josten_Familienberatung

Und wie du sie meistern kannst!

Du lebst in einer Patchworkfamilie und hast die Herausforderungen einer zusammengewürfelten Familie unterschätzt?

Vielleicht hast auch du schon das eine oder andere Mal darüber nachgedacht alles hinzuschmeißen oder aufzugeben? Das kenne ich gut aus der eigenen Lebensgeschichte.

Neue Familienmodelle in der heutigen Zeit

Längst gibt es nicht mehr nur das klassische Familienmodell mit Vater, Mutter und Kind. Patchworkfamilien gab es schon immer. Früher nannte man sie auch Stieffamilien. Alle Familienmitglieder stehen vor neuen Aufgaben und dürfen die eine oder andere Hürde meistern.

Damit sich alle in der neuen Familie wohlfühlen, gibt es einige Dinge zu lernen und zu beachten. Das Ziel, eine glückliche und harmonische Patchworkfamilie zu werden, kann gut gelingen, wenn alle Familienmitglieder bereit sind, umzudenken und Neues zu lernen.

Diese neuen Familien sind mutig und versuchen neue Wege zu gehen. Häufige Themen sind dabei das alltägliche Miteinander und die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern.

Patchworkfamilien kennen wir bereits aus Märchen

Das Konstrukt einer Patchworkfamilie ist keineswegs neu. Stiefmütter, Stiefväter und Stiefgeschwister kommen bereits in den Märchen der Gebrüder Grimm vor. Das Märchen „Aschenputtel“ oder in der neuen Form „Cinderella“ zeigt die Variante der ‚Stiefmutterfamilie‘ auf.

Es gibt die Stiefmutterfamilie, die Stiefvaterfamilie sowie eine weitere: Neuer Nachwuchs in der neu zusammengesetzten Stieffamilie.

Wenn die neu zusammengesetzte Familie, egal ob Stiefvater- oder Stiefmutterfamilie noch weiteren gemeinsamen Nachwuchs erwartet, wird das Ganze häufig noch komplizierter. Das zeigt sich meistens durch noch größere Auffälligkeiten und Probleme bei den Kindern.

Cinderella mit Besen Märchen
Stiefschwestern Cinderella Märchen

3 Gründe, warum Patchwork häufig scheitert

Alle beteiligten Elternteile haben sehr hohe, oft auch unrealistische Erwartungen. Die Erwachsenen möchten gerne schnell zu einem harmonischen Zusammensein der neuen Familie übergehen. Sicher kennst du das auch. Aber das funktioniert häufig nicht so schnell. Es gibt dabei einiges zu beachten.

Mein Tipp an dich:

Gebe allem etwas Zeit, denn der Prozess der Neuorientierung ist für alle eine sehr große Umstellung.

Das Hin und Her schwanken zwischen Möglichkeiten, fehlende Konsequenzen, Meinungen ändern sich öfter, keine oder wenig Absprache unter Eltern oder den neuen Partnern, sind die häufigsten Ursachen für das Scheitern.

Grund 1 – Eine neue Rollenverteilung für Eltern und Kinder

In der klassischen Kernfamilie (Eltern und leibliche Kinder) wachsen alle langsam in ihre Rollen als Mutter, Vater und Kind oder Geschwisterkinder herein. Die Zeit regelt vieles von alleine.

Die Patchworkfamilie hingegen besteht aus zwei komplett neu zusammengesetzten Familien, die sich von Grund auf neu organisieren und zusammenfinden müssen.

Die große Aufgabe aller Familienmitglieder ist, dass alle in der Regel viel schneller in neue Rollen schlüpfen müssen. Quasi über Nacht entsteht eine neue zusammengesetzte Patchworkfamilie

Aus Gewohnheit und Unwissenheit nutzen aber alle erst einmal die alten Rollen und Werte weiter. Große Erwartungen und die Hoffnung, dass alles gut wird, ist der Wunsch. Aber die Realität zeigt, das bestehende Regeln, Rituale und Alltagsabläufe neu ausgehandelt und abgestimmt werden müssen.

Grund 2 – Meine Kinder – Deine Kinder

Erziehungsprobleme aufgrund der neuen Familiensituation

Ein weiterer Punkt ist, dass sich trotz Absprachen der Elternteile es immer wieder um Probleme in der gemeinsamen Erziehung geht. Das können sein:

Erziehungsstile

  • Wie sind die Kinder bisher erzogen worden: eher streng (autoritär), eher locker (antiautoritär) oder demokratisch (jeder darf mitreden und entscheiden).

    Die Frage ist nun: Bleibt es, wie es war oder was ändert sich?

Kinder verweigern sich / motzen

  • Die Kinder hören nicht mehr auf das, was die Erwachsenen sagen oder vorschlagen.

    Sie verweigern die Mitarbeit im Haushalt oder erledigen ihre bisherigen Aufgaben nicht mehr wie bisher. Das gilt vor allem für ‚Besuchskinder‘.

Konflikte oder Streit wird vermieden

  • Bei Streit zwischen den Kindern wird oft ein Auge zugedrückt. Klärende Gespräche werden vermieden oder bagatellisiert.

    Bei Konflikten mit der Stiefmutter / dem Stiefvater fällt häufig der Satz: ‚Du hast mir nichts zu sagen, du bist nicht meine Mutter / mein Vater!‘

Unterschiedliche Behandlung der Kinder

  • Kinder fühlen sich häufig ungerecht behandelt von den Stiefmüttern oder -vätern. Sie brüllen, schreien herum, knallen die Türen oder prügeln sich wegen jeder Kleinigkeit.

    Oftmals gelten für die eigenen und fremden Kinder unterschiedliche Regeln. Die bisherigen Regeln werden ohne Absprachen einfach verändert (länger aufbleiben, später nach Hause kommen). Bitte beachte das unbedingt!

Grund 3 – Probleme aus der Sicht der Kinder / der Eltern

Kinder wünschen sich meistens ihr altes Familiensystem zurück. Sie möchten, dass Mama und Papa wieder zusammenleben und alles unverändert weiterläuft. Natürlich gibt es hierzu auch Ausnahmen.

Alle in der Familie, Eltern und Kinder, sind einfach überfordert mit den neuen Umständen. Kinder zeigen diese Problematik meistens, indem sie sich verändern, Verhaltensstörungen oder Auffälligkeiten zeigen.

Wie dir dein Kind zeigt, dass es Probleme hat

Das Kind mag die Stiefgeschwister nicht

  • Es gibt häufig Streit, alle beschuldigen sich gegenseitig. Häufig werden Notlügen benutzt, um recht zu haben. Teilweise schlagen oder verletzen sich die Kinder gegenseitig, beschimpfen oder beleidigen sich.

Die neuen PartnerInnen werden nicht akzeptiert

  • Kinder sind oft eifersüchtig auf die neue Partnerin oder den neuen Partner.
  • Das Gefühl allein zu sein, nicht gewollt zu sein, nicht geliebt zu werden, taucht auf.

Körperliche Symptome

  • Bettnässen, Einkoten, ein unruhiger Schlaf, immer wiederkehrende Bauchweh, Kopfweh oder diffuse Schmerzen stellen sich zeitweise ein.

Psychische Symptome

  • Diese häufen sich ebenfalls. Das Kind ist öfter wütend, aggressiv oder sehr zurückgezogen (traurig bis hin zu depressiv sein). Innere und äußere Unruhe zeigen sich, genervt sein, eine extreme Ungeduld oder fehlende Lebensfreude.

Allgemeine Auffälligkeiten

  • In der Schule oder Kita treten diese vermehrt auf.

    Am meisten sind das Aufmerksamkeits- oder Konzentrationsprobleme, Probleme mit Lehrern oder Schülern (auch Mobbing) bis hin zur Schulverweigerung.

Unterschiedliche Ängste

  • Es zeigen sich diverse Ängste, die es vorher nicht gab. Das kann Angst sein vor schulischem Versagen, die Ablehnung oder ausgeschlossen sein aus einer Gruppe (Schule, Verein). Die Angst davor, Mama oder Papa haben das andere Kind lieber.
  • Häufig fühlen sich Kinder schuldig und glauben, wegen ihnen haben sich die Eltern getrennt.

Welche Probleme zeigen sich bei Eltern

Die ganze Situation mit der neuen Patchworkfamilie wirkt sich natürlich auch auf die Erwachsenen aus.

Eltern haben teilweise körperliche oder auch psychische Symptome. Viele davon sind denen der Kinder sehr ähnlich. Am häufigsten treten auf:

  • Schlafprobleme (Einschlafen oder Durchschlafen gestört, frühes Erwachen)
  • Körperliche Schmerzen (Magen-Darm, Kopfschmerzen, Rückenprobleme)
  • Psychische Symptome wie Unruhe, Konzentrationsprobleme, aggressive oder depressive Verstimmungen, die Nerven liegen blank
  • Überfordert sein durch die Mehrfachbelastungen (alleinerziehend, Job, fehlende Freizeit, Freundeskreis verändert sich)
  • Eifersucht und Konkurrenzverhalten
  • diverse Ängste, die oft auf den ersten Blick nicht erkannt werden
  • sowie finanzielle Probleme, die alles häufig erschweren.

Und alle Elternteile oder Stiefelternteile sind hilflos und verzweifelt. Was können sie nur tun oder wie können sie diesen Zustand ändern?

Warum die meisten Lösungsversuche nicht funktionieren

Sicher hast du bereits zahlreiche Lösungsversuche hinter dir. Und viele davon haben teilweise funktioniert – nur meistens nicht dauerhaft.

  1. Wahrscheinlich hast du mit dem/der neuen PartnerIn und den Ex-PartnerInnen viel geredet. Und du hast die Probleme auch mit den Kindern besprochen. Jetzt merkst du aber, dass das Ansprechen von Themen oft nicht ausreicht. Die vereinbarten Dinge werden nicht eingehalten, der Erfolg ist nicht dauerhaft. Teilweise stößt du sogar auf Ablehnung oder du wirst angelogen und ausgenutzt.
  2. Du bittest bei allen Beteiligten um Verständnis und Geduld.  Das Zusammenbringen der neuen Patchworkfamilie dauert, es ist ein Prozess, das weißt du mittlerweile. Leider stellst du aber fest, dass es auch nach Wochen oder Monaten immer wiederkehrende Themen oder Konflikte gibt. Und du fängst immer wieder von vorne an, das stresst dich und kostet dich eine Menge Lebensfreude!
  3. Vielleicht hast du dir bei Großeltern, Ärzten oder Freunden Rat und Hilfe geholt, aber du merkst, die Ratschläge funktionieren teilweise gar nicht. Die Situation deiner Familie ist sehr individuell und komplex. Dadurch fühlst du dich als Mutter oder Vater einfach überfordert, allein gelassen und oftmals nicht verstanden.
  4. Du bist wahrscheinlich viele Kompromisse eingegangen, um ein friedvolles Miteinander zu erreichen und um dauerhafte Konflikte zu vermeiden. Aber leider hören die zahlreichen Probleme nicht auf und wachsen dir teilweise über den Kopf. Es fehlen dir neue Ideen und du weißt nicht, was du noch tun kannst.
  5. Der oder die Ex sind nicht deiner Meinung oder machen doch, was sie wollen. Streitereien und Stress sind vorprogrammiert. Das belastet nicht nur die Beziehung zu deinen Kindern, sondern auch die neue Partnerschaft.

Fazit: Du sitzt häufig zwischen den Stühlen – zum einen sind da die Wünsche der Kinder und zum anderen die Anforderungen der Partner / Ex-Partner!

Und wo bleibst du?

Körperlich bist du ausgelaugt und am Ende deiner Kräfte. Die vielseitigen und zahlreichen Themen haben dich gefrustet, teilweise auch resignieren lassen. Du stellst fest, dass du so nicht weitermachen möchtest. Vielleicht kannst du dir auch eingestehen, dass du professionelle Hilfe brauchst.

Wie soll es nur weitergehen, wenn sich nichts ändert?

Wenn sich die Situation nicht ändert oder entspannt, wird das folgende Konsequenzen haben:

Zum einen steigt die Belastung für dich und deine neue Partnerschaft. Die ständigen Sorgen machen krank und euer neues gemeinsames neues Glück ist getrübt. Es gibt öfter Streit oder Unstimmigkeiten zwischen euch und den Kindern.

Die Dauerbelastung und das Organisieren der neuen Patchwork Familie, dem Job und deinem privaten Leben stellt sich als schwierig dar. Irgendetwas kommt immer zu kurz. Und du weißt nicht, wie du aus dem Hamsterrad aussteigen kannst.

Zum anderen ist da noch die Beziehung zu dem anderen Elternteil und deren Kernfamilie. Auch diese ist belastet, die Missverständnisse häufen sich und alle Beteiligten leiden darunter. Vereinbarungen werden häufig nicht eingehalten. Folglich braucht es eine andere Lösung!

Family als Schriftzug mit Mehl geschrieben

Und was ist mit den Kindern?

Wie so häufig nach einer Trennung oder Scheidung leiden die Kinder am meisten. Nicht nur die Konflikte oder Unstimmigkeiten bei den Eltern sind daran schuld.

Es stellen sich im Laufe der Zeit auch Probleme in der Kita oder Schule ein oder diese werden schlimmer. Das kann hin bis zur Schulverweigerung oder einem starken Noten- und Leistungsabfall führen.

Die Verhaltensauffälligkeiten vermehren sich, es tauchen immer häufiger neue Symptome oder Probleme im sozialen Umfeld auf. Im schlimmsten Fall verletzen sich Kinder selbst oder lassen sich mobben, verprügeln oder schlagen selbst auf andere Kinder ein. Soweit darf es nicht kommen!

Die 7 Schritte zu einer harmonischen Patchworkfamilie

Die amerikanische Wissenschaftlerin Patricia Papernow zeigt mit ihrem Modell die Entstehungsgeschichte sowie den Verlauf von Patchworkfamilien in sieben Phasen auf. Darin werden die Entwicklungsaufgaben gut erkennbar dargestellt.

Diese 7 Schritte hin zu einer harmonischen Patchworkfamilie kann ich gemeinsam mit dir erarbeiten. Du kannst sie dir auch erst einmal ansehen und dir mein E-Book: In 7 Schritten zu deinem Familienglück! kostenfrei herunterladen. Du findest es unten, wenn du auf den Link klickst!

Das ist nur eine Lösung von vielen! Es gibt noch weitere. In einem gemeinsamen Gespräch besprechen wir, welche Lösung für dich und deine Familie passend ist.

E-Book Patchworkfamilie

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Patchworkfamilie: In 7 Schritten zu deinem Familienglück

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Deine nächste Aufgabe zur Klärung der jetzigen Situation

Ich möchte dich nun bitten, einmal zu überprüfen, in welcher Situation und Phase der Entwicklung du mit deiner Stieffamilie stehst. Bleibe dabei ganz offen und sei nicht zu selbstkritisch dabei.

Es geht hier um dich und deine Familie, es gibt kein richtig oder falsch. Schreibe es für dich auf 📝 und nutze das Notierte für später.

In welcher Situation steckst du jetzt? 🤔

Beantworte bitte alle Fragen und nimm dir genügend Zeit dafür.

  • Überlegst du, ob du dich trennen sollst und deine bisherige Familienform aufgibst?
  • Lebst du schon getrennt und überlegst, wie es weitergeht?
  • Hast du schon eine neue Partnerschaft oder wohnst du schon in einer Patchworkfamilie?

Nachdem du alles aufgeschrieben und dir darüber Gedanken gemacht hast, schreibe dir jetzt dein persönliches Fazit auf und überlege. 🤔

Ich freue mich, wenn du dich mit deinem Anliegen und deinen Fragen vertrauensvoll direkt an mich wendest.

Worauf wartest du noch?

Wenn du jetzt bereit bist, den nächsten Schritt zu gehen, um ein harmonisches und liebevolles Miteinander in deiner Patchworkfamilie zu erreichen, dann lade ich dich zu einem kostenlosen Erstgespräch ein.

In diesem Gespräch schaue ich mir deine individuelle Situation an und wir besprechen, was deine Themen und Ziele sind und wie du diese erreichen kannst.

Ich freue mich darauf, dich kennen zu lernen.

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